Auf der Suche...
Ich leide unter der diffusen Spiritualität in unserer Gesellschaft, die sich aus allen möglichen Elementen zusammensetzt, am wenigsten aber aus der Tradition der christlichen Kirche. Diese ist mir aber besonders wichtig geworden, weil ich sie als Stütze und Halt für mein Leben empfinde.
Seit langer Zeit lebt in mir darum das Bedürfnis nach einer geistlichen, christlichen Gemeinschaft, die über das übliche Gemeindeleben hinausgeht. Ein Begriff für solch eine Gemeinschaft ist „Kommunität“, bekannter ist der Begriff „Kloster“, wobei häufig auch eine räumliche Festlegung damit verbunden ist, oder „Konvent“, wobei dann eher die an der Gemeinschaft beteiligten Personen gemeint sind. Alles drei kann zusammengehen.
Wichtig sind mir die folgenden Dinge:
1. Das tägliche, regelmäßige Gebet nach einer bestimmten Ordnung
2. Das tägliche Bibellesen
3. Gemeinschaftlich Verantwortung übernehmen
4. Ökumene
Der 3. Punkt ist etwas vage und natürlich abhängig von den Interessen derer, die zu der Gemeinschaft gehören. Der vierte Punkt könnte im dritten subsumiert werden, aber er ist mir so wichtig, dass ich ihn separat aufzeigen möchte. Ich würde meine Position im Blick auf die Ökumene grob so beschreiben: die Christen müssen wieder zu einer Kirche zusammenfinden. Die Zersplitterung des Protestantismus ist untragbar und spiegelt nicht, wie oft behauptet, die Vielfalt des Glaubens, sondern Arroganz und Geltungssucht wider. Denn man kann auch in einer Kirche verschiedene und vielfältige Formen der Spiritualität gelten und wirken lassen. Die Zersplitterung der christlichen Gemeinde ist ein Zeugnis dafür, dass Menschen ihr Wort über das Wort Gottes stellen.
Die ersten beiden Punkte lassen sich natürlich auch gut alleine bewältigen, aber das Leben in einer strukturierten Gemeinschaft habe ich früher schon praktiziert gehabt und als „Ideal“ für mein Leben empfunden. Damals war aber nicht die Möglichkeit gegeben, dies weiter zu verfolgen, und das Leben in der Gemeinschaft endete aus technischen Gründen. Gerne erzähle ich dazu mehr, aber nicht in diesem Rahmen.
Ich habe in der letzten Zeit den Ruf verspürt, dieses Ziel wieder zu verfolgen und umzusetzen. Dabei habe ich überlegt, mich einer bereits bestehenden Gemeinschaft anzuschließen. Ich habe allerdings bisher keine tiefer gehenden Kontakte knüpfen können, weil alle Gemeinschaften, die in Frage kämen (z.B. nicht ausschließlich Frauen) weiter entfernt sind (> 100 km), so dass eine zwar unregelmäßige, aber dafür beständige Teilnahme an deren Leben nicht möglich ist. Das wäre aber schon wichtig, weil man sich ja kennenlernen möchte.
Darum eruiere ich zur Zeit die Möglichkeit, in eine Gemeinschaft „einzusteigen“, die nicht örtlich gebunden ist. Aber das erweist sich auch schon als nicht ganz einfach (keine Reaktion seitens der angesprochenen Gemeinschaften). Hier wäre der Vorteil, dass man nicht mit Personen zusammenleben muss, die einem gewissermaßen gegen den Strich gehen. Allerdings habe ich gerade dies auch als Gewinn angesehen, denn es hilft, sich in christlicher Demut und im Gebot zur Nächstenliebe zu üben.
Da ich praktizierender Theologe bin, der noch ein paar Jahre bis zum Ruhestand vor sich hat, kann ich mir für mich verschiedene Szenarien vorstellen:
1. Ich lasse mich (ohne Bezüge) beurlauben, um in einer Gemeinschaft mit zu leben und zu arbeiten.
2. Ich finde Menschen in der näheren Umgebung, die mit mir solch eine Gemeinschaft neu aufbauen wollen. Der Ort für das gemeinsame Gebet könnte bis zu meinem Ruhestandseintritt die Kirche sein, in der ich Dienst tue.
3. Ich finde eine Gemeinschaft, deren Teil ich werden kann, ohne meinen Standort wechseln zu müssen.
Ich lade nun Gleich- oder Ähnlichgesinnte im Raum Braunschweig - Wolfsburg - Helmstedt - Wolfenbüttel dazu ein, mit mir Kontakt aufzunehmen.
Ich bitte gleichzeitig um Verständnis, dass ich hier eine gewisse Anonymität zu wahren versuche. Bei einer direkten, aufrichtigen Kontaktaufnahme werde ich mich selbstverständlich zu erkennen geben.
kommunitaet am 07. Mai 16
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